Warum Aquarellmalerei für jeden geeignet ist
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Aquarell malen – das klingt oft komplizierter, als es ist. Dabei kann wirklich jeder mit ein paar Grundtechniken und dem richtigen Material wunderschöne Bilder schaffen.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du ganz entspannt und Schritt für Schritt in die Welt der Aquarellmalerei eintauchst und dir vielleicht schon bald dein erstes Bild einrahmst und an die Wand hängst.
Doch bevor wir loslegen, werfen wir einen Blick auf die Grundausstattung, die du für deinen Einstieg brauchst.
Die Grundausstattung für dein erstes Aquarellprojekt
Für deinen Start ins Aquarellmalen brauchst du gar nicht viel – nur ein paar wichtige Materialien, die dir den Einstieg erleichtern und Freude am Malen bringen.
Welche Materialien du wirklich brauchst
Pigmente (Aquarellfarben)
Am besten beginnst du mit einem kleinen Set in einer guten Qualität mit den wichtigsten Farben in kleinen Näpfen. Das reicht für den Anfang vollkommen aus.
Du kannst die Farben leicht aus den Näpfen entnehmen und dann im Deckel mischen. Auch benötigst du keine riesiges Farbsortiment. Mit den Grundfarben kommst du schon sehr weit. Ich zeige dir hier im Blog noch wie du aus den drei Grundfarben fast alle Farben mischen kannst, die du benötigst.
Pinsel
Ein paar gute Pinsel in verschiedenen Größen sind ideal. Je ein runder Haarpinsel in Größe 1, 3 und 6 reichen am Anfang völlig aus. Achte darauf, dass die Pinsel weich sind und gut Farbe aufnehmen. Ganz einfache Schulpinsel würde ich dir jedoch nicht empfehlen, da diese schnell das Haaren anfangen. Die Nummern sind bei den verschiedenen Anbietern sehr unterschiedlich. Schau einfach, dass du einen ganz feinen Pinsel für die Details und feinen Linien hast. Einen mittleren für die Motive und einen größeren für den Hintergrund und großflächige Farbaufträge. Außerdem ist eine alte Zahnbürste für besondere Effekte ganz nützlich.
Entscheidend für die Größe ist natürlich auch, welche Bildformate du malen möchtest.
Gerade beim Aquarell malen würde ich dir als Anfänger zu kleineren Formaten bis maximal DIN A 4 raten. Damit kommen wir auch schon zu dem nächsten wichtigen „must have“, dem Papier
Aquarellpapier
Hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Spezielles Aquarellpapier ist dicker und saugfähiger als normales Papier, so verlaufen die Farben schön und das Papier wellt sich nicht. Achte darauf, dass das Papier mindestens 200 Gramm, besser 300 Gramm hat. Wenn du erst noch am Anfang deiner Malerei stehst, dann kann dich das riesige Angebot an Aquarellpapieren schier erschlagen. Ich habe schon früher einen Musterblock mit verschiedenen Aquarellpapieren genutzt und mal für dich recherchiert. Es gibt ihn tatsächlich immer noch. Im Watercolour Selection Aquarellblock von Hahnemühle findest du 14 verschiedene Sorten Aquarellpapier, so dass du einfach ausprobieren kannst, welches Papier mit welcher Struktur, dir am besten gefällt.
Die meisten Blöcke sind an vier Seiten verleimt, so dass sich dein Papier beim Malen nicht wellen kann. Solltest du auf losen Blättern malen, ist es sinnvoll, dass Blatt mit Kreppband auf eine glatte Unterlage zu kleben. Wenn du dann noch ca. 1 cm vom Blatt ringsum abklebst, hast du gleich ein schönes Passpartout.
Weitere notwendige Utensilien:
Wasserbehälter und Mischpalette
Zum Anmischen der Farben, Befeuchten des Papiers und zum Auswaschen der Pinsel benötigst du natürlich Wasser. Ich empfehle dir, dir gleich zwei große Wassergläser hinzustellen. In einem kannst du dann zwischendurch deine Pinsel säubern und das Andere benutzt du zum Farben mischen.
Als Mischpalette kannst du entweder den Deckel deines Aquarellkasten benutzen, dir eine Kunststoff- oder Metallpalette kaufen oder du nimmst einfach einen weißen flachen Porzellanteller.
Tuch oder Küchenrolle:
Immer griffbereit solltest du auch ein nicht fusselndes Tuch oder einfach ein Stück Küchenrolle haben. Damit kannst du überschüssiges Wasser oder Farbe vom Bild aufnehmen und deinen Pinsel daran abstreifen.
Schmierpapier:
Hilfreich ist außerdem ein Stück altes Aquarellpapier, zum Beispiel die Rückseite von einem Übungsblatt oder einfach dickeres glattes Papier. Dieses brauchst du, damit du deine Farbmischungen vorher ausprobieren kannst und nicht versehentlich eine falsche Farbe oder zu starke Mischung in dein Bild einbringst.
Mit dieser Grundausstattung bist du bestens vorbereitet, um deine ersten Aquarellbilder zu malen – ganz ohne Stress und mit viel Freude!
Drei einfache Aquarelltechniken für Anfänger
Jetzt, wo du deine Materialien bereit hast, geht es ans Eingemachte: Drei einfache Aquarelltechniken, mit denen du sofort loslegen kannst. Jede Technik ist leicht zu erlernen und hilft dir, ein Gefühl für Farbe und Wasser zu entwickeln.
Lasieren und Lavieren sind die beiden Grundprinzipien beim Aquarellmalen. Alles andere sind Varianten und Kombinationen. Außerdem spielt dann auch die Handhabung des Pinsels mit hinein und lässt differenzierte Ergebnisse erzielen.
Lasieren – Naß auf Trocken
Beim Lasieren malst du mit deiner verdünnten Farbe auf trockenem Papier. Je verdünnter die Farbmischung ist, desto heller und durchscheinender wird dein Farbauftrag. Probiere bei dieser Übung verschiedene Mischungsverhältnisse von Farbe und Wasser. Wenn du über einen Farbauftrag eine zweite oder dritte Schicht Farbe auftragen möchtest, warte unbedingt, bis dein vorheriger Farbauftrag komplett durchgetrocknet ist.
Lavieren – Nass-in-Nass
Dies ist wohl die bekannteste Technik beim Aquarellmalen. Hierbei wird das Papier vorher angefeuchtet. Das kannst du mit einem großen Pinsel oder einem weichem Schwamm machen. Achte darauf, dass dein Wasserauftrag gleichmäßig ist und sich keine Pfützen bilden.
Fange erst mit wenig Wasser an und taste dich langsam die richtige Menge heran. Lass den Wasserauftrag einen Moment antrocken. Dein Papier sollte gleichmäßig feucht sein aber nicht vor Wasser triefen. Dann kannst du mit nasser Farbe auf dein feuchtes Papier malen.
Diese Technik eignet sich besonders gut für Hintergründe und Landschaften. Eine weitere Möglichkeit ist, die nasse Farbe in deinen vorherigen Farbautrag (Nass auf Trocken) einzubringen, wenn diese Schicht noch nicht ganz getrocknet ist. So bekommst du interessante Strukturen und Tiefe in dein Bild.
Granulieren – Trocken auf Trocken
Bei dieser Technik wird relativ viel Farbe mit wenig Wasser extrem flach über das trockene Papier geführt. Besonders schöne Strukturen ergeben sich, wenn du ein etwas rauheres Aquarellpapier benutzt. Für diese Aquarelltechnik benutzt du einen Rundpinsel. Probiere dich auch hier einfach aus. Es gibt kein richtig oder falsch. Jedes Ergebnis kann toll aussehen. Schau einfach, mit welchem Pinsel und welcher Farbmischung du die schönsten Strukturen und Muster erzielen kannst.
Mit dem Granulieren kannst du gut Steine oder Baumrinden malen. Für ganze Bilder oder komplette Mandalas (siehe Bild unten) eignet sich diese Technik eher nicht. Aber man kann damit ganz toll einzelne Akzente setzen.
Mit diesen drei Techniken hast du eine tolle Basis, um deine ersten Aquarellbilder zu gestalten. Im nächsten Abschnitt findest du zwei Mal-Vorlagen, die du dir herunterladen und ausdrucken kannst.
Übungsvorlage zum Ausprobieren und Nachmalen
Damit du siehst, wie unterschiedlich die verschiedenen Techniken wirken, habe ich das gleiche Motiv in den verschiedenen Techniken gemalt.
Du kannst dir die Vorlage für die Tulpe gerne herunterladen und damit üben. Übertrage dir dazu die Vorlage auf dein Aquarellpapier. Am einfachsten geht das, wenn du dir die Vorlage ausdruckst, die Rückseite mit Graphit oder weichem Bleistift schwärzt und dann das Motiv auf dein Aquarellpapier durchdrückst.
Die genaue Anleitung und weitere Möglichkeiten, habe ich in meinem Null-Euro-Angebot „Deine Mini-Auszeit“ ausführlich beschrieben. Darin findest du dann auch eine Mandala-Malvorlage.
Tipps, wie du mit kleinen Erfolgen motiviert bleibst
Damit du mit den Malvorlagen gleich viel Freude und Erfolg hast, empfehle ich dir, vorher die folgenden Pinselübungen zu machen.
Mit diesen einfachen Pinselübungen bekommst du ein Gefühl dafür, wieviel Wasser und wieviel Farbe du mit deinen Pinseln aufnehmen solltest. Du lernst, wie fest du aufdrücken solltest und wie nass oder trocken dein Papier sein sollte.
Folgende Übungen kannst du machen:
- Ziehe mit einem feinen Pinsel gerade und waagerechte Striche. Drücke dabei unterschiedlich fest auf, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
- Male Wellenlinien und Kreise
- Durch verschieden starkes Aufdrücken, kannst du Blätter malen.
- Versuche auch einfach Kästchen oder freie Formen mit einem gleichmäßigen Farbauftrag zu versehen
Diese Übungen helfen dir, die Kontrolle über den Pinsel zu gewinnen und machen dich sicherer für deine ersten Bilder.
Mit diesen Grundlagen bist du nun bestens gerüstet, um deine ersten Aquarellbilder zu gestalten. Schreib mir gerne in den Kommentaren, mit welcher Technik dir das Vorlagenbild am Besten gefällt.
Kreativität als Weg zur Entspannung und Selbstfindung und warum Perfektion nicht das Ziel ist
Malen ist mehr als nur Farbe auf Papier bringen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und den Alltag für einen Moment hinter dir zu lassen.
Gehe einfach ohne Ziel an dein Werk. Es muss nicht perfekt werden. Genieße es, wie die Farben sich auf dem Blatt verteilen und vermischen. Sei mit deinen Gedanken nur bei deinem Pinsel und folge den ruhigen Bewegungen deiner Hand. Vielleicht machst du dir noch deine Lieblingsmusik an. Je nach Stimmung etwas Ruhiges oder Fröhliches. Beobachte, wie die Musik und die Farben zusammen wirken. Du bist dann schnell völlig im Fokus und Flow. Genieße diese Zeit für Dich.
Wenn du nun Lust hast, noch tiefer in die entspannende Welt der Aquarellmalerei einzutauchen, lade ich dich herzlich ein, dich für meinen Newsletter anzumelden. Dort bekommst du regelmäßig inspirierende Tipps, Übungen und exklusive Angebote direkt in dein Postfach.
Als kleines Dankeschön erhältst du mein PDF „Deine Mini-Auszeit“ – eine einfache und kraftvolle Anleitung, mit der du ganz entspannt dein erstes eigenes Mandala erschaffen kannst.
Starte jetzt deine kreative Reise und gönn dir diese kleine Auszeit für dich selbst!